Original-Research: Bertrandt AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Bertrandt AG
Q2: Projektverschiebungen führen zu Reduktion der Guidance - langfristige Aussichten intakt Bertrandt hat vergangene Woche Q2-Zahlen veröffentlicht, die aufgrund von anhaltenden Projektverschiebungen der OEMs deutlich hinter dem Vorjahr zurückblieben und auch gegenüber dem Auftaktquartal rückläufig waren. Die weiterhin hohe geopolitische Unsicherheit dürfte auch im zweiten Halbjahr zu Verschiebungen führen, weshalb der Vorstand zuletzt die Guidance korrigieren musste. [Tabelle] Gegenwind durch wirtschaftspolitische Spannungen nochmals verstärkt: Im zweiten Quartal 2024/25 musste Bertrandt einen deutlichen Umsatzrückgang von 21,5% im Vergleich zum Vorjahr auf 249,7 Mio. EUR hinnehmen. Die Stabilisierung der Erlöse in Q1 24/25 ggü. dem Vorquartal konnte damit nicht bestätigt werden. Hauptgründe für die rückläufige Entwicklung waren anhaltende Projektverschiebungen seitens der OEMs, die sich unter anderem infolge der neu erhobenen US-Zölle auf Autos und Autoteile i.H.v. 25% Ende März sowie weiteren Diskussionen rund um den sogenannten 'Liberation Day' Anfang April nochmals verzögert haben dürften. Wir gehen daher davon aus, dass das laufende Q3 besonders von den geopolitischen Spannungen belastet sein wird und frühestens im Schlussquartal eine Erholung einsetzen könnte. Der Vorstand reagierte auf die Entwicklungen und reduzierte die Guidance auf der Top Line. Statt eines moderaten Rückgangs (10%) gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Aufgrund der genannten Projektverschiebungen, die bis mindestens ins dritte Quartal anhalten dürften, erwarten wir ebenfalls einen prozentual zweistelligen Rückgang von 13,0%, was für H2 ein Minus im hohen einstelligen Bereich impliziert. Geringe Auslastung bedingt negative Ergebnisentwicklung: Auf der Bottom Line führten die fehlenden Projektabrufe zu einem EBIT von -12,2 Mio. EUR (Q2 2023/24: 8,5 Mio. EUR). Trotz bereits eingeleiteter Gegenmaßnahmen blieb die Auslastung weiterhin unter Druck, was die aktuelle Herausforderung für Entwicklungsdienstleister in einem von eingeschränkter Visibilität geprägten Marktumfeld unterstreicht. Fortschritte konnte Bertrandt jedoch im Rahmen des F³-Programms mit einer weiteren Reduktion des Personalbestands vermelden, was sich in den kommenden Quartalen auf der Kostenseite bemerkbar machen sollte. Gleichwohl dürfte die schwächer als erwartete Erlösentwicklung auch im zweiten Halbjahr die Margen belasten, weshalb wir unsere EBIT-Prognose reduzieren und für H2 nur noch ein positives operatives Ergebnis im einstelligen Mio.-EUR-Bereich erwarten. Dabei dürfte Q3 nochmals ein negatives EBIT aufweisen, während wir im Schlussquartal eine Rückkehr in den positiven Bereich erwarten. Capital Markets Day zeigt zukünftige Potenziale: Ungeachtet der aktuellen Herausforderungen bleiben die langfristigen Aussichten für Bertrandt u.E. positiv. In den kommenden Quartalen stehen eine Reihe von relevanten Projektentscheidungen an, die in der Vergangenheit verzögert wurden, jedoch für die zukünftige Modellentwicklung der OEMs entscheidend sind. Diese Annahme bestätigt auch der Verband der Automobilindustrie, der vor wenigen Monaten die Prognose für die F&E-Ausgaben der deutschen Automobilindustrie in den kommenden Jahren nochmals angehoben hat. Zudem hat Bertrandt auf dem Capital Markets Day vergangene Woche bekräftigt, den Umsatzanteil außerhalb des Automotive-Bereichs signifikant steigern zu wollen, wobei insbesondere der Bereich Luftfahrt erhebliches Potenzial bietet, sobald Airbus die Entwicklung einer neuen Plattform als Nachfolger der A320-Familie ankündigt. Dies würde erhebliche Kapazitäten erfordern, die auch an externe Entwicklungsdienstleister vergeben werden dürften. Bertrandt erscheint uns in diesem Fall aufgrund der bestehenden Beziehungen in den Sektor bestens positioniert, um davon zu profitieren. Gleichzeitig stellt Bertrandt kostenseitig die Weichen für die Zukunft. Dies umfasst einerseits die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Best-Cost-Countries, in denen die Kapazitäten trotz rückläufiger Top Line weiter aufgebaut werden, und andererseits Effizienzgewinne in der Gesamtorganisation. Dies umfasst u.a. KI-Anwendungen im Bereich Angebotserstellung und Cross-Selling, welche die effektive Arbeitszeit signifikant reduzieren können. Fazit: Das zweite Quartal unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen für Bertrandt im aktuellen Marktumfeld: Projektverschiebungen aufgrund einer geringen Visibilität resultieren in einer geringen Auslastung und belasteten sowohl Umsatz als auch Ergebnis deutlich. Trotz konsequenter Kostensenkungsmaßnahmen erwarten wir auch im dritten Quartal nochmals ein negatives EBIT, bevor im Schlussquartal eine leichte Erholung einsetzen dürfte. Langfristig bleiben die strukturellen Wachstumstreiber intakt, wie zuletzt auch auf dem Capital Markets Day verdeutlicht wurde. Vor dem Hintergrund der schwächeren kurzfristigen Ergebnisdynamik insbesondere im laufenden Jahr senken wir unser Kursziel von 31,00 EUR auf 27,00 EUR, bestätigen aber angesichts des attraktiven langfristigen Potenzials unsere Kaufempfehlung. +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++ Über Montega: Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus. Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/32670.pdf Kontakt für Rückfragen: Montega AG - Equity Research Tel.: +49 (0)40 41111 37-80 Web: www.montega.de E-Mail: research@montega.de LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag
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