Original-Research: Schweizer Electronic AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Schweizer Electronic AG
Q2: Starke Topline und EBITDA-Turnaround, Ergebnis-Guidance dennoch gesenkt Schweizer Electronic hat am vergangenen Freitag den H1 Bericht 2025 vorgelegt und in einem Earnings Call erläutert. Topline dynamisch, Auftragslage stabil: Der Umsatz des zweiten Quartals lag mit 42,9 Mio. EUR überraschend deutlich über Vorjahr (+22,0% yoy) und dem Vorquartal (+8,8% qoq). Während die Eigenproduktion in Schramberg einen gegenüber Q1 stabilen Umsatzbeitrag i.H.v. 13,9 Mio. EUR leistete, auf Halbjahressicht aber weiterhin einen deutlichen Umsatzrückgang erfuhr (-37,8% yoy), zeigte sich die Umsatzentwicklung mit Produkten über das asiatische Partnernetzwerk nach wie vor dynamisch (Q2: +13,5% qoq; H1: +83,8% yoy). Dies ist insbesondere auf die Markterfolge und den Hochlauf der Serienproduktion der Embedding-Technologie zurückzuführen, während Vorzieheffekte durch Zoll-Unsicherheiten bzw. Nachholeffekte aus Q1 laut Vorstand keine größere Rolle spielten. Im ersten Halbjahr war darüber hinaus für SCHWEIZER erstmals der europäische Auslandsmarkt mit einem Erlösanteil von 42% wichtiger als der inländische Markt (29%), was den strukturellen Wandel in der Automobilfertigung widerspiegelt. Die Auslastung des Stammwerks Schramberg sollte sich indes auf niedrigem Niveau stabilisieren. So entfallen laut CFO ca. 40 Mio. EUR des in H1 mit 87,0 Mio. EUR (Vj.: 24,4 Mio. EUR) deutlich gesteigerten Auftragseingangs auf den heimischen Produktionsstandort. Insgesamt verblieb der Auftragsbestand mit 225,8 Mio. EUR (31.12.2024: 220,4 Mio. EUR) auf einem hohen Niveau, wovon rund 75 Mio. EUR noch in diesem Jahr verumsatzt werden sollen. EBITDA dreht ins Positive, Guidance aber gesenkt: Ergebnisseitig erzielte SCHWEIZER in Q2 trotz der anhaltenden Unterauslastung in Schramberg, gestiegener Rohstoffkosten und eines wachsenden Preisdrucks im Markt einen kleinen Turnaround auf ein EBITDA von 0,4 Mio. EUR (Q1: -1,5 Mio. EUR). Dies gelang insbesondere durch ein stringentes Kostenmanagement bei den SG&As (Vertrieb, Verwaltung etc.) auf Basis des laufenden Effizienzsteigerungsprogramms, das in 2025 Einsparungen von 7,7 Mio. EUR bewirken soll, den vollen Effekt (12,6 Mio. EUR) aber erst in 2026 entfalten dürfte. Dass die Ergebnisverbesserung etwas langsamer vonstatten geht als zunächst antizipiert, kommt in einer gesenkten FY-EBITDA-Guidance von 2 bis 6 Mio. EUR (zuvor: 3-8 Mio. EUR) zum Ausdruck, wobei eventuell noch anfallende Restrukturierungskosten darin noch nicht einbezogen sind. Die Umsatz-Guidance wurde dagegen auf 145 bis 165 Mio. EUR (zuvor: 130-165 Mio. EUR) nach oben konkretisiert. FCF in H1 positiv, Verschuldungsgrad dürfte kurzfristig aber noch steigen: Durch eine spürbare Reduzierung des Working Capitals (30.06.: -1,6 Mio. EUR; 31.12.2024: 10,1 Mio. EUR) und die temporäre Aussetzung von Investitionen erzielte SCHWEIZER in H1 einen positiven FCF von rund 6,1 Mio. EUR, womit die liquiden Mittel zum Quartalsende trotz Schuldentilgung auf knapp 12,0 Mio. EUR zulegten (31.12.2024: 8,2 Mio. EUR). Allerdings erwartet der CFO bis zum Jahresende einen Anstieg des Working Capitals auf 3 bis 8 Mio. EUR, was die Liquiditätssituation kurzfristig belastet. Für den Nettoverschuldungsgrad per 31.12. wird daher ein Wert von 100 bis 150% (H1: 54,1%) avisiert, wobei sich die Eigenkapitalquote auf 9 bis 15% (H1: 14,1%) belaufen soll. Hinsichtlich der Prolongation des Darlehens mit einer Restschuld i.H.v. 12,4 Mio. EUR zum 31.12.2025 bis 2033 liegt bereits seit November 2024 eine Zusage der Hausbanken vor (ohne Covenants), die laut CFO im Herbst umgesetzt werden sollte. Fazit: SCHWEIZER stemmt sich nach Kräften den konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen des Marktes entgegen und kann im Handelsgeschäft eindrucksvolle Erfolge verbuchen. Die Kostenbasis ist durch die Überkapazitäten in Schramberg jedoch noch immer zu hoch, was weitere Restrukturierungsmaßnahmen erforderlich macht. Sowohl operativ als auch bilanziell bleibt die Lage daher angespannt. Wir tragen dem mit einem nochmals erhöhten Beta von 1,80 (+20 BP) bzw. einem WACC von 10,1% (zuvor: 9,3%) Rechnung und bestätigen das Anlageurteil 'Halten' mit einem neuen Kursziel von 3,50 EUR (zuvor: 4,00 EUR). +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++ Über Montega: Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus. Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: Factsheet_NEU Kontakt für Rückfragen: Montega AG - Equity Research Tel.: +49 (0)40 41111 37-80 Web: www.montega.de E-Mail: research@montega.de LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag
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